Donnerstag, 19.05.22
Planänderung im Tagesablauf aufgrund der guten Wetterlage. Der Tag gestern hat mich umgehauen. Die Augen schmerzen noch immer und sind gerötet. Also, wie geht’s weiter? Der Golfkurs ist ab Sonnenaufgang frei zugänglich, ohne Anmeldung. Da ich wie umzurühren wach bin, denke ich: „Perfekt, für mich. Angenehme Temperaturen, keine Regeln. Und los geht‘s“! 6 Uhr stehe ich auf dem Platz!

Eine Einheimische Dame rutscht noch an mir vorbei, sonst Vogelgezwitscher, ein Häschen rennt übers grün. Ich scheuche ein Rebhuhn auf und sonst sind nur die Greenkeeper mit mir auf Tour. Zweimal versuche ich einen Angriff auf die Wagen. Retourkutsche: ein Ball geschreddert. HaHa. Ein weiterer Vorteil an der Frührunde allein , an den ich anfangs nicht bedacht habe: der Zeitfaktor! 1,30 h im Vergleich zu mindestens 2:15 h zu dritt, pro Runde. Ich kann mal nach Bällen suchen und auch ein Foto machen von den schönen Frühlingswiesen.

Auf der grünen Runde geht man nahe Lavant und den Suites vorbei. Diese kleine Kapelle ist so zauberhaft. Vielleicht schaffe ich noch mal hoch zu laufen/radeln.

https://www.tirol.tl/de/tirol/lienzer-dolomiten-osttirol/lavant/
7:30 h bin ich mit 9 Loch durch! Die Temperaturen sind so angenehm. Alles richtig gemacht! Nun einen Kilometer gemütlich schwimmen, bevor ich dann zum Frühstück gehe. Was passt noch in den Tag, frage ich mich. Nach Lienz radeln! Vorher noch eine Stunde an den PC, einen Workshop (NLP im Alltag – super Thema) für nächste Woche vorbereiten und dann rauf aufs Rad. An der Drau entlang ist Mannen null Komma nix in Lienz.

Rolli hatte mir beim Wurzelstock Aufträge mitgegeben. Sauna-Aufgüsse! Erledige ich gern. https://www.wurzelstock.com/fellshop-lienz. Neben Duftölen gibt es hier schöne Fell-Produkte, feste Seifen und andere schöne Dinge. So schlendere ich durch die hübsche Altstadt, die bereits italienischen Flair versprüht. Das noch fast alle kleinen, Inhaber geführten G‘schäftl vor Ort sind, wie vor drei Jahren, freut mich außerordentlich. So Bummelzug durch die Straßen und stoße auf ein neues Eislokal.


Laden toll dekoriert, die verschiedenen Eissorten klingen vielversprechend. Doch sind wir von „Ella Straccitella“ so verwöhnt, dass mich dieser Geschmack eher enttäuscht. Hier ein Hinweis auf unsere Lieblingseisdiele: https://ellastracciatella.de/. Aber egal, heute Abend werden bestimmt wieder köstliche Erfrischungen serviert. Wieder ist es heiss und es zieht mich zur kühlen Wasserlinie der Drau in den kühlenden Schatten der Bäume auf dem Drauradweg. Ich sause los um fast sofort wieder zu stoppen. Was ist das?


Raus aus der Stadt bin ich schnell wieder auf dem kühlenden Drauradweg. die Sonne wirft ihre Schatten spielerisch tanzend auf den Wander- und Radweg. Es ist einfach wunderschön. Erstaunt sehe ich, dass ich mich auf dem Jakobsweg befinde!

Tja, schon wieder etwas für Geist und Seele getan. Spürt man direkt diese spirituellen Schwingungen. Weiter geht’s. Heute bin ich nicht zum Spaß hier. Schon wieder fällt mir ein außergewöhnliches Gebäude ins Auge. Autsch! Eine kleine Holzkapelle mit Grabanlage. Erfahrungsgemäß tippe ich auf ein kath. Orthodoxe Gotteshaus. Meine Gedanken werden bestätigt. Es handelt sich um ein Mahnmal für gefallene Kosaken. Die Kapelle ist verschlossen.

In Anbetracht des Ukraine Krieges, der derzeit tobt, weil so ein kleiner russischer Despot seine Macht demonstrieren will macht mich dieser Ort besonders traurig. Hier wird den Toten gedacht und in anderen Teilen der Welt unnötige Familien zerrissen, Kinder umgebracht und Frauen missbraucht. So unnötig und unnütz. 
Meine kleine Genuss-Radtour beende ich am Nachmittag. Noch zeit bis zum Abendessen denke ich. Vielleicht noch eine kleine 9er Runde in der Abendstimmung. Gedacht – gebucht! Auf geht’s. Ich fühle mich richtig gut.

Immer noch strahlend blauer Himmel. Auch die Temperaturen gehen langsam runter. Nach der roten Runde, 1:31 h entspanne ich noch im Wasser und auf der Liege. Man gönnt sich ja sonst nix. Essen gibt es bis 21 Uhr. Neben mir sitzen Oswald und Rita aus Bayreuth. Wieder ein positives, freundliches älteres Ehepaar. Die Familie hat lange in den Niederlanden gelebt. Geschäftlich war Oswald bei einem Unternehmen für Rohrbefestigungen beschäftigt und kam dann und wann schon mal nach iserlohn um mit einem Handelsvertreter (Volkmar Pott) Geschäfte zu machen. Gewohnt hat er bei: Neuhaus. Die Welt ist klein. Sag ich immer wieder. Wir stellen weiterhin fest, das wir am Freitag ein kleines Turnier gemeinsam mit Ernestine in Flucht spielen. Die Arme. Zwei Anfänger mit 45 und 54 Handicap und 0,0 Turnier Erfahrungen. Das kann ja heiter werden. Aber wir lassen uns nix anmerken und freuen uns auf das gemeinsame Spiel und die neue Erfahrung. Irgendwann müssen wir ja mal auf die Leute losgelassen werden.
