16 Uhr – wie geplant sind wir am Gate und checken ein. NSALA Safari lodge steht auf unserem Voucher. Sandra ärgert sich über den Schreibfehler. Auch hat das Reisebüro keine Anfahrtbeschreibung mitgeliefert. Also googlet Sandra und findet für NGALA eine. Wir folgen den Ausführungen des Gate-Mitarbeiters immer geradeaus.
Nach wenigen 100 Metern eine, dann eine weitere Giraffe. Wie angewurzelt steht sie am Zaun. Hier sind wir Autofahrer noch im Gitter.
Ich bin total happy – Tiere in ihrer natürlichen Umwelt. Dann fahren wir nach der Internet-Beschreibung.
Voller Erwartung fahren wir langsam und angemessen und sehen tatsächlich ein Nashorn. Im Hintergrund ein einzelner Elefant. Wahnsinn!!! n
Nun sind wir angefixt und schauen noch genauer. Auf der langen, geraden Asphaltstraße kreuzen uns diverse Antilopen, Impalas, Hasen.
Steine weisen uns den Weg.
Dann geht es auf unbefestigter Rubbelpiste weiter. Sandra sagt: „gewöhn dich schon mal. Im Safari-Jeep ist es schlimmer.
Wir treffen auf Zebras. Die haben so ein schönes Fell. Auch ist „Pumba“ hier mit unterwegs. Doch ist das Warzenschwein do schnell verschwunden wie es aufgetaucht ist.
17:30 h sind wir glücklich an unserem, vermeintlichen, Ziel angekommen!
Wir werden nicht erwartet und es dauert einen Moment bis uns jemand begrüßt. Wir bekommen einen Welcome-Drink und übergeben den Voucher.
Verwunderung! Rücksprache, Check und dann die Aussage: sorry you are in the wring Lodge! Uups! Sandra fertig! Was nun?
Die Mitarbeiter sind super freundlich und bemühen sich eine Nacht-Eskorte zu finden. Sie sagen, dass die gebuchte Unterkubft „nah“ sei. Ca 30/40 km. Ah ja! Im Nachhinein war das wirklich sehr nah, gemessen am Park! Glück im Unglück. Eine Eskorte können wir nicht bekommen. Doch sei das Camp ganz leicht zu finden. Also wieder auf die Piste und zurück zur Asphalt-Straße. An sich liegt eine phantastische Landschaft vor uns.
Die untergehende Sonne zaubert ein traumhaftes Licht auf die afrikanische Landschaft.
Sandra quälen Gedanken wie: hoffentlich fällt uns kein Elefant an! In der Nacht darf man nicht mehr fahren!
Ich mache mir mehr Gedanken über: hoffentlich bekommen wir keinen Platten bei der Straße.
Doch eine Sicherheit haben wir. Die Lodge-Mitarbeiterin hat die Ranger informiert, dass zwei Ladies unterwegs sind zum NSALA Camp. Tatsächlich begegnen uns auch Ranger. Aber keiner hält und fragt uns ob alles okay ist.
So what.
Der Abendhimmel wird immer dunkler. Es kracht und blitzt was das Zeug hält. Nach der heutigen Hitze von 42 Grad ist dieses Gewitter kein Wunder. Begleitet von den hell erstrahlenden Blitzen und der Gewissheit in einem Faradayischen Käfig zu sitzen, kommen wir auf der asphaltierten Straße an. Nun geht es rechts weiter bis zum Ende der Ausbaustrecke.
Haaaaalt schreie ich. Ein Elefant kreuzt die Straße. Nein, eine ganze Elefantenherde. Mit einem sehr kleinen Elefanten-Baby. So schön. Wir müssen noch 2-3 mal halten für wechselnde Hasen und Antilopen und einer Hyäne.
Mit Hilfe der Karte, die wir zum Glück im WLAN im NGALA gefunden haben können wir uns orientieren.
Denn, große Herausforderung, wir haben KEIN Netz im Park. Wir könnten noch nicht mal ein SOS absetzen. Verrückt. Ich sage Sandra: „Wie früher! Wir müssen sehen, dass alles klappt. “
Inzwischen nimmt es Sandra auch gelassener und wir spaßen herum. Wir planen einen Film: „Lost im Krüger!“
Die Kulisse stimmt! Bizarre laubfreie Büsche, der Staub wirbelt auf im Gewitter durchzogenen Abendszenario. Die Hyäne vor uns und eine uns verfolgende Elefantenherde hinter uns. Wohin? Schreie! Kreischen! Tier oder Mensch? Der Himmel verdunkelt sich schnell, die Strasse wird zur Piste! Schatten springen aus dem Dunkel! Antilopen versperren den Weg, ein Auto kommt mit aufgeblendeten großen Scheinwerfern auf uns zu …… dramatische Musik, wir werden verfolgt. Schnell kommt ein Jeep auf uns zu. Auch an der Abzweigung bleibt er dicht hinter uns / Dunkelheit, Regen klatscht an die Scheibe. Die Scheibenwischer gehen gegen den Staub an, alles verwischt. Finale
So geschehen!!!!
Wir sind endlich da. Den kleinen Holzschildchen sei dank.
Zeitgleich kommen wir mit den Safari-Gästen aus dem Jeep an. Ein großes Hallo. Die Mitarbeiter erwarten uns mit Schirm und voller Freude.
Hurra. 18:45 h – Große Erleichterung, dass wir alles gut gefunden haben. Und hier IST ES DUNKEL!!! Keine Lampe an der Straße, wenig Beleuchtung im Camp.
Nach dem Welcome-Drink beziehen wir unsere Rundhütte. Schön, einfach, gemütlich und einladend sind wir sofort zuhause.
Wir machen uns frisch und sitzen mit dem einzigen Ehepaar zusammen, welches heute hier nächtigt. Das Camp hat drei Rundhütten. Also max 6 Gäste. Sehr intim alles. Wir werden gewarnt. Bitte nicht zu weit weg gehen, Fenster und Türen geschlossen halten. Eine Kakerlake schnipse ich gerade von meinem Kissen, sonst ist außer Fliegen wohl nichts an Getier im Zimmer. 🙂
Auf der Terrasse erwartet uns der kleine freche Hausaffe.
Zwei Hyänen sind hier auch oft anzutreffen.
Zu Abend essen wir Steak mit Kartoffelpüree, Süsskartoffeln und Bohnen. Nachtisch gibt es auch. Vanillecreme auf Crumble. Alles gut. Die Gäste, Münchener, berichten von ihren Safaris und das heute Mittag eine Elefantenherde aus dem Pool gesoffen hat und im Anschluss noch ein klein wenig randaliert. Hinter einer Rundhütte ist ein Baum übermütig herausgezogen worden und die Pergola abgerissen.
Schade, dass uns das Schauspiel entgangen ist. Doch morgen ist auch ein Tag.
Wir plaudern noch und sehen die beiden Hyänen um das Camp schleichen. Dann erschrecke ich: Ratten???? Nein, es sind eher putzige Mungos. Eine ganze Herde flitze direkt unter unserer Terrasse her. Die kleinen munteren Tiere haben dann aber mehr Ähnlichkeit mit den Erdmännchen
Während dieser Beobachtung telefoniere ich mit Rolli per WhatsApp. Klar und deutlich können wir miteinander plaudern.
21 Uhr – es ist noch sehr warm in der Hütte. 47 Grad haben die Böden und Wände sehr aufgeheizt. Doch der Ventilator unter der Decke sorgt für erfrischenden Luftzug.
Sandra durchfährt noch ein großer Schreck. Eine unserer beiden Haus-Hyänen steht direkt vor unserer Tür. Sandra schreit auf, dann verschwindet sie in der Nacht. Wir gehen zu Bett und lauschen den Geräuschen der Nacht. Gute Nacht in der Wildnis.