Das Licht ist außergewöhnlich. Um 6:30 h sitze ich auf der Terrasse eingepackt wie im Winter. Vamos, der freundliche Mitarbeiter rennt überrascht an mir vorbei. Die frische Luft tut gut.
Frühstück um 8 Uhr nehmen wir heute wegen des Wetters inside!
Was ist der Plan für heute?
Mal sehen: Knysna, Wilderness, Strandspaziergang, Wanderung? Wohin der Wind uns weht.
Sandra findet diesen kleinen Vogel mit den großen Augen. Sie hat eine so gute Beobachtungsgabe. Sie ist mein Fernglas auf zwei Beinen. Bei mir müssen die Tiere auf den Schoß springen, bevor ich etwas merke.
Der erste Stopp ist in Knysna am Head mit Blick auf Lagune und Stadt. Die Farben sind beeindruckend. Die schmale Hafeneinfahrt möchte ich auf der rauhen See nicht fahren. Wir sehen kein einziges Schiff. Aber auch keinen einzigen Wal. Ab hier müssten die Wale langsam von Land aus gesichtet werden. Da ich mich sehr auf die Walbeobachtung freue, bin ich gespannt ob wir zu diesem Naturerlebnis kommen.
Nach diesem Halt besteht die Möglichkeit einen Walk entlang der Küste bis nach Knysna zu machen. Doch der Wind bläst und direkt weiter nach Wilderness.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_George–Knysna
Am Kaiimans River halten wir um die Eisenbahnbrücke zu sehen, die bei Hochwasser komplett im Wasser steht. Viele interessante Informationen nachzulesen für die Dampflok-Fans auf der o.g. Webseite.
Dieses Graffiti entdecke ich an dem Betonpfeiler.
In Wilderness steige ich am Strand noch nicht mal aus, da es so stark windet. Es handelt sich wohl um ein Touristenort mit mehr oder weniger großen Hotels, direkt am Strand. Sandra ist bei diesem Sturm nicht amused, und möchte lieber nach Mossel-Bay. Den im Lonley Planet beschriebenen Park finden wir etwas später. So fahren wir hin. Doch auch hier fällt eine negative Entscheidung.
In Mossel-Bay lese ich groß „Nestle“ und bin stinkig. Daher lenke ich Sandra gleich zweimal in die falsche Richtung – Sorry. Der Laden macht weltweit so viel kaputt. Macht mich echt sauer. Wirbt dann noch mit einem Vogelnest. Ne, geht gar nicht!
Dann kommen wir nach einem weiteren Verfahrer in unserer Unterkunft an. „Highview“. 10 Punkte bei Booking.com. Preis: 95 Euro 2 Traumzimmer, in einer so künstlerischen, tollen Wohnung. Uns verschlägt es die Sprache. Der Besitzer André weist uns ein und empfiehlt gleich Lokale, was wir bei dem Wind machen können und verspricht am Abend die Restroute mit uns durchzugehen.
Mein Zimmer und Bad, selbstverständlich mit Blick auf den Ozean!
So beseelt nehmen wir André’s Vorschlag an und machen noch mal einen Game Drive in einer ca 16 km privaten Lodge. Wir erhoffen uns den Blickfang Löwen und Nashörner.
Auf dem Weg erleben wir die menschliche Ampel. Wir können nicht mehr. Eine Straßenarbeiterin steht mit Walki Talki und schiebt eine gelbe Kunststoff Schranke hin und her.
Auf der Rückfahrt erleben wir das ganze dann noch mal.
Unterwegs treffen wir mal wieder auf ein Fahrzeug, in welchem der Mitarbeiter auf der Ladefläche hockt. Bei uns in Deutschland werden Sitzplätze im Auto total überbewertet. Zum Teil hängen die Menschen in den Fahrzeugen ab und schlafen.
Nun aber auf, um 15 Uhr fährt der Jeep los.
botlierskop.co.za/guided-game-drives/
Wir kommen pünktlich in der schicken Botlierskap – Lodge an und fahren mit Gästen aus Irland, England, Köln und der Schweiz in das Camp. Etwas befremdlich für mich, da ich nur das offene und weitläufige Naturschutzgebiet im Krüger kenne. Hier bestimmen Zäune wo sich welche Tiere aufhalten. Ich bin in „Juressic Park“ gefangen.
Strom überall. So fahren wir durch mehrere Tore die unter Strom stehen um ins Gelände zu kommen in welchem Löwen, Impalas und vier Elefanten leben.
Löwen sehen wir nicht. Doch die kleine Elefantenherde ist uns gnädig und wir stehen sehr nah bei Ihnen.
Wir machen eine kleine Pause, vertreten uns die Beine und kommen mit den anderen Gästen gut ins Gespräch. Unsere Guides, Silas und Na…. sind sehr offen und lachen viel. Sie können Wissenswertes zu den Tieren vermitteln und so entwickelt sich diese 3-stündige Fahrt zu einer Biologie Stunde am lebenden Objekt.
Hübsche kleine Blümchen stehen am Wegesrand. Auch ist die weiche Landschaft sehr schön. Grüne Hügel und Bergketten am Horizont. Der Wind peitscht den roten Sand oft in unseren Jeep.
Elegant und grazil steht eine Giraffenfamilie vor uns. Hier verweilen wir länger weil es schön ist die drei zu beobachten.
Dann geht es auch schon wieder zurück, ohne Löwen, Leoparden und Nashörner. Zuletzt peitscht uns der Regen auch noch in das Fahrzeug. Schnell in die Lodge. Hier bekommen wir ein warmes Getränk und heiße Waschlappen.
Es hängen Tiere an den Wänden, die hier im Park verstorben sind. Das Nashorn ist extrem groß!
Das Schild beim verlassen des Parks bringt uns zum Lachen :-))
Auf dem Rückweg, es hat aufgehört zu regnen, sehe ich am Parkrand: Nashörner!
So halten wir und beobachten diese Riesen noch eine ganzes Weile.
Lustig sind auch weitere Schilder.
Heute waren keine Schildkröten zu sichten. Das Schild hätte in den Krüger gepasst.
Der Wind und ein traumhafter Sonnenuntergang begleiten unsere Rückfahrt.
Ein bisschen Eyres Rock. Die Bergspitze in der Sonne.
Afrikanische Steppe.
Umgefallene Bäume auf der Straße. Den Baum können wir glücklicherweise umfahren und müssen nicht erst auf eine Motorsäge warten. Also sollte Rolli seine Motorsäge demnächst immer im Gepäck haben. Andere nehmen Golf Equipment mit, wir die Motorsäge. Man weiß ja nie.
Wir genießen an verschiedensten Stellen den Abendhimmel und entdecken neben vielen bunten Kühen zwei Pfauenmännchen. Leider stellen Sie den bunten Federkranz nicht auf.
Ein erfüllter Tag neigt sich dem Ende.
Wir sind im Gannet essen. Diesmal überzeugt uns die Empfehlung nicht. Nach so außergewöhnlichen Restaurants ist dies hier höchstens Mittel. Essen oK, service oK, preis-Leistung oK.
Es sind zwei große Busgruppen mit im Raum. Eine japanische und eine europäische. Die Lautstärke ist enorm.
Aber egal.
Revue passierend muss ich sagen, dass ich den Krüger schöner und beeindruckender fand. Ich verzichte auf Sichtung der big Five und komme in den Genuss von Natur pur, ohne Gitter. Heute fühlte ich schon ein wenig wie in einem riesigen Zoo. Ja, es wird mit natürlicher Umgebung gearbeitet und die Tiere müssen sich selbst ums fressen kümmern, doch gibt es nur eine von Mensch gewählte Auswahl. Auch die überall sichtbaren Zäune sind für mich befremdlich.
Dennoch ein schönes Erlebnis.
Mit den schönen Tierbildern und der Erinnerung an den Sonnenuntergang telefoniere ich mit Rolli, versuche zu lesen. Schlafe dann abermals über meinem Buch eingewickelt in eine flauschige Decke ein.